HHCO, auch als HHC-O bekannt, ist ein synthetisches Cannabinoid, das in den letzten Jahren immer häufiger in Produkten wie Vapes, Gummibärchen und Ölen auftaucht. Es ist kein natürliches Cannabinoide wie THC oder CBD, sondern eine veränderte Version von HHC (Hexahydrocannabinol), das wiederum aus CBD abgeleitet wird. Die Umwandlung geschieht durch chemische Prozesse, die die Molekülstruktur verändern - und damit auch die Wirkung. Viele Nutzer fragen sich: Was genau macht HHCO anders? Und wofür wird es eigentlich genutzt?
Wie wirkt HHCO im Körper?
HHCO bindet an die CB1-Rezeptoren im Gehirn, genau wie THC. Das ist der Grund, warum es eine psychoaktive Wirkung hat - aber sie unterscheidet sich von klassischem THC. Nutzer berichten von einer sanfteren, klareren Hochwirkung: weniger Angst, weniger Paranoia, mehr Entspannung. Einige beschreiben es als eine Mischung aus CBD-Beruhigung und THC-Euphorie, aber ohne das typische Kribbeln im Kopf, das viele bei starkem THC spüren.
Studien dazu sind noch begrenzt, aber erste Laboruntersuchungen zeigen, dass HHCO eine höhere Affinität zu CB1-Rezeptoren hat als HHC oder sogar Delta-8-THC. Das bedeutet: Weniger Menge reicht aus, um eine Wirkung zu erzielen. Einige Nutzer sagen, dass 5 mg HHCO eine ähnliche Wirkung haben wie 10 mg Delta-8-THC. Das macht es potenziell stärker - und auch riskanter, wenn man die Dosierung nicht kennt.
Wofür wird HHCO tatsächlich eingesetzt?
HHCO wird hauptsächlich für drei Dinge genutzt: Entspannung, Schlafunterstützung und leichte Schmerzlinderung. Es gibt keine offiziellen medizinischen Zulassungen, aber viele Menschen greifen dazu, wenn andere Methoden nicht helfen oder zu starke Nebenwirkungen haben.
- Entspannung und Stressabbau: Nach einem anstrengenden Tag oder bei chronischem Stress nutzen Nutzer HHCO, um mental abzuschalten. Im Gegensatz zu Alkohol oder Benzodiazepinen wirkt es nicht sedierend, sondern beruhigend - ohne das Gefühl der Trägheit am nächsten Morgen.
- Schlaf: Viele berichten, dass HHCO ihnen hilft, schneller einzuschlafen und tiefer zu schlafen. Es reduziert das Nachdenken im Bett, das oft bei Angstzuständen oder Überreizung auftritt. Einige Nutzer kombinieren es mit Melatonin - mit positiven Ergebnissen.
- Leichte Schmerzen: Bei Kopfschmerzen, Muskelverspannungen oder leichten Gelenkschmerzen kann HHCO helfen. Es ist kein starkes Schmerzmittel wie Opioiden, aber für viele reicht es, um den Alltag leichter zu machen. Es wirkt entzündungshemmend, aber nicht so stark wie CBD.
Es wird nicht zur Behandlung von Krankheiten wie Krebs, Epilepsie oder Multipler Sklerose eingesetzt - das ist wichtig zu betonen. HHCO ist kein Ersatz für medizinische Therapien. Es ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das Menschen nutzen, um sich besser zu fühlen - nicht um zu heilen.
HHCO vs. THC vs. CBD: Was ist der Unterschied?
Die meisten Menschen kennen THC und CBD. HHCO ist neu - und deshalb verwirrend. Hier ein klarer Vergleich:
| Eigenschaft | HHCO | THC (Delta-9) | CBD |
|---|---|---|---|
| Psychoaktiv | Ja, mäßig bis stark | Ja, stark | Nein |
| Quelle | Synthetisch (aus CBD) | Natürlich (Cannabis) | Natürlich (Hanf) |
| Wirkdauer | 4-8 Stunden | 2-4 Stunden (eingeraucht), 6-8 Stunden (oral) | 4-6 Stunden |
| Rechtslage in Deutschland | Rechtlich grau (nicht explizit verboten) | Verboten | Erlaubt (unter 0,2 % THC) |
| Typische Dosierung | 5-15 mg | 10-30 mg | 10-50 mg |
HHCO ist stärker als CBD, aber oft weniger überwältigend als THC. Das macht es für viele attraktiv - besonders für diejenigen, die THC vermeiden wollen, aber trotzdem eine sanfte Wirkung suchen. Es ist kein „Light-THC“, sondern ein eigenständiges Molekül mit eigenen Eigenschaften.
Wie wird HHCO eingenommen?
HHCO kommt in verschiedenen Formen vor. Die beliebtesten sind:
- Vape-Kartuschen: Schnell wirksam, Wirkung setzt nach 5-15 Minuten ein. Ideal für schnelle Entspannung. Aber: Qualität variiert stark - viele Produkte enthalten Lösungsmittel wie Propylenglykol, die bei langfristiger Nutzung die Lunge belasten können.
- Gummibärchen und Süßigkeiten: Langsame Wirkung (60-90 Minuten), aber länger anhaltend. Perfekt für Abendnutzung. Achtung: Dosierung ist oft ungenau. Ein Gummibärchen mit 10 mg HHCO kann bei unerfahrenen Nutzern zu starken Effekten führen.
- Öle und Tropfen: Unter die Zunge geträufelt, wirkt es schneller als Essen, aber langsamer als Vaping. Ermöglicht präzise Dosierung. Die beste Wahl für Anfänger, die Kontrolle wollen.
- Blüten und Rauchwaren: Selten. HHCO wird kaum in Blütenform angeboten, da es nicht natürlich vorkommt. Wenn doch, ist es meistens beschichtet - und oft mit unklaren Zusatzstoffen.
Wichtig: Nie mit Alkohol oder Beruhigungsmitteln kombinieren. Die Wirkung kann sich potenzieren - mit Risiken für Herz und Atmung.
Welche Risiken gibt es?
HHCO ist nicht sicher, nur weil es „natürlich“ klingt. Es ist ein chemisch verändertes Molekül - und die Langzeitwirkungen sind unbekannt. In den USA wurden bereits Fälle von Übelkeit, Schwindel und erhöhtem Puls gemeldet, besonders bei überdosierten Produkten.
Ein weiteres Problem: Die Kontrolle. In Deutschland gibt es keine gesetzlichen Standards für HHCO-Produkte. Keine Prüfung auf Schwermetalle, Pestizide oder künstliche Lösungsmittel. Ein Produkt aus dem Internet kann 20 mg HHCO enthalten - oder 80 mg. Und du weißt es nicht.
Wenn du es ausprobierst, beginne mit 2-5 mg. Warte mindestens zwei Stunden, bevor du mehr nimmst. Kaufe nur von Anbietern, die Labortests (COA) veröffentlichen. Und vermeide Produkte ohne Inhaltsangabe - das ist ein Warnsignal.
Legalität in Deutschland: Was ist erlaubt?
HHCO ist nicht explizit im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) aufgeführt. Das bedeutet: Es ist nicht offiziell verboten - aber auch nicht legalisiert. Es existiert in einer Grauzone. Behörden können Produkte als „neue psychoaktive Substanzen“ einstufen - und dann beschlagnahmen. Im Jahr 2024 wurden in Baden-Württemberg mehrere HHCO-Vapes beschlagnahmt, weil die Behörden sie als „gesundheitlich riskant“ einstuften.
Es ist kein Medikament. Es ist kein Nahrungsergänzungsmittel im Sinne der EU-Verordnung. Es ist ein unreguliertes Produkt - und du trägst das Risiko selbst.
Wer sollte HHCO nicht nutzen?
HHCO ist nicht für jeden geeignet. Vermeide es, wenn du:
- Unter 21 Jahren bist
- Schwanger oder stillst
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen hast
- Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Psychosen hast
- Medikamente einnimmst, die über die Leber abgebaut werden (z. B. Antidepressiva, Blutverdünner)
Wenn du unsicher bist, sprich mit einem Arzt - nicht mit dem Verkäufer im Online-Shop.
Was kommt als Nächstes?
HHCO ist Teil eines größeren Trends: Die Suche nach legalen Alternativen zu THC. In den nächsten Jahren werden wahrscheinlich noch mehr synthetische Cannabinoide auf den Markt kommen - HHC-P, THC-O, CBD-P. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind chemisch verändert, unreguliert und ihre Wirkung ist unvorhersehbar.
Die Wissenschaft braucht Zeit, um sie zu verstehen. Bis dahin: Sei vorsichtig. Weniger ist mehr. Und wenn du es nutzt, tu es bewusst - nicht weil es „trendig“ ist, sondern weil du wirklich weißt, was du tust.
Ist HHCO legal in Deutschland?
HHCO ist nicht explizit im Betäubungsmittelgesetz verboten, steht aber in einer rechtlichen Grauzone. Behörden können es als neue psychoaktive Substanz einstufen und beschlagnahmen. Es gibt keine klare gesetzliche Regelung - also ist der Besitz und die Nutzung mit Risiken verbunden.
Wirkt HHCO stärker als THC?
Einige Studien deuten darauf hin, dass HHCO eine höhere Bindungsaffinität zu CB1-Rezeptoren hat als Delta-8-THC und teilweise sogar als Delta-9-THC. Das bedeutet: Bei gleicher Menge kann HHCO stärker wirken. Allerdings ist die Wirkung oft sanfter - weniger überwältigend, aber länger anhaltend.
Kann man von HHCO abhängig werden?
Obwohl es keine langfristigen Studien gibt, zeigen Erfahrungsberichte, dass regelmäßige Nutzung zu einer psychologischen Abhängigkeit führen kann - besonders bei Menschen, die es zur Bewältigung von Stress oder Schlafproblemen nutzen. Körperliche Abhängigkeit ist unwahrscheinlich, aber der Wunsch, es weiterhin zu nutzen, kann stark werden.
Wie lange bleibt HHCO im Körper?
HHCO wird ähnlich wie THC im Fettgewebe gespeichert. Es kann bis zu 7-14 Tage nachweisbar sein - je nach Häufigkeit der Nutzung, Körpergewicht und Stoffwechsel. Bei einmaliger Einnahme ist es nach 3-5 Tagen meist nicht mehr nachweisbar. Standard-Drogentests erkennen HHCO nicht direkt, aber es kann zu falsch-positiven Ergebnissen führen, weil es ähnliche Metaboliten bildet wie THC.
Wo kann man HHCO sicher kaufen?
Es gibt keine sichere Quelle, da HHCO nicht reguliert ist. Wenn du es kaufst, suche nach Anbietern, die unabhängige Labortests (COA) veröffentlichen - und prüfe, ob die Werte für HHCO, THC, Schwermetalle und Lösungsmittel angegeben sind. Vermeide Produkte ohne Herstellerangaben oder mit zu geringer Dosierungsinformation. Lieber gar nicht als unsicher.