Geschichte von Cannabis: Was Archäologie und Forschung wirklich zeigen

Wusstest du, dass Cannabis als Rohstoff und Ritualpflanze seit Jahrtausenden genutzt wird? Die Spuren sind praktisch überall: Fasern, Samen, Öle und sogar Hinweise auf rituelle Rauchzeremonien. Ich zeige dir die wichtigsten Stationen kurz, klar und ohne Fachchinesisch.

Frühe Belege und praktische Nutzung

Die ältesten Belege stammen aus Ostasien. In China nutzten Menschen schon vor etwa 6.000 Jahren Hanffasern für Kleidung und Seile. Das heißt: Cannabis war zuerst ein Nutz- und Wirtschaftsgut, nicht in erster Linie eine Droge. Eine der bekanntesten archäologischen Entdeckungen sind die Yanghai-Gräber in Xinjiang. Dort lagern rund 2.500 Jahre alte Beigaben, darunter getrocknete Cannabisreste, offenbar für rituelle oder medizinische Zwecke.

Auch antike Quellen erwähnen Cannabis. Der griechische Historiker Herodot beschrieb im 5. Jahrhundert v. Chr., wie die Skythen Pflanzen in beheizten Zelten verwendeten, um Dampf zu erzeugen. In Indien finden sich in alten Texten Hinweise auf rituelle Pflanzenextrakte, die möglicherweise Cannabis einschlossen. In all diesen Fällen dienten Pflanze und Produkte je nach Kultur als Werkstoff, Nahrungsquelle, Medizin oder rituelles Mittel.

Von Hanf zu Medizin: Die neuzeitliche Forschung

Ab dem 19. Jahrhundert interessierten sich Forscher zunehmend für die Wirkung pflanzlicher Extrakte. 1940 isolierte der US-Chemiker Roger Adams Cannabidiol (CBD) erstmals aus Hanfextrakten. Jahrzehnte später, in den 1960er-Jahren, klärten israelische Forscher wie Raphael Mechoulam die Struktur von CBD und entdeckten das psychoaktive THC. Das veränderte die Forschung: Plötzlich konnte man einzelne Wirkstoffe präzise untersuchen.

Diese chemischen Entdeckungen brachten klare Vorteile: Forscher testeten medizinische Effekte, Anwender konnten gezielter dosieren, und Hersteller entwickelten neue Produkte wie Öle, Kapseln und später Vaporizer. Die moderne CBD-Szene baut direkt auf diesen Erkenntnissen auf.

Praktisch relevant für dich: Die historische Nutzung zeigt, dass Cannabis vielseitig ist. Alte Kulturen setzten die Pflanze nicht nur zum Rauschen ein, sondern nutzten sie für Textilien, als Nahrung und als Heilmittel. Das erklärt auch, warum heute verschiedene Produkte existieren—von Hanfseilen bis zu CBD-Tinkturen.

Wenn du dich mit der Geschichte von Cannabis beschäftigst, siehst du drei Dinge klarer: Erstens, die Pflanze hat wirtschaftliche Wurzeln. Zweitens, sie hat lange rituelle und medizinische Rollen gespielt. Drittens, die moderne Chemie hat erst in den letzten 100 Jahren die einzelnen Wirkstoffe sichtbar gemacht. Das macht die heutige Debatte über Nutzen und Risiken viel konkreter.

Neugierig auf einzelne Fundorte oder Studien? Schau dir den Artikel zur „Entdeckung der ältesten Nutzung von Cannabis" auf dieser Seite an—dort findest du die archäologischen Details und Quellenangaben, wenn du tiefer einsteigen willst.