Myrcen: Mehr Indica- oder Sativa-Charakter? - Alles, was du wissen musst

Myrcen ist ein naturlicher Terpen, das in vielen Pflanzen vorkommt und für das erdige, leicht süßliche Aroma vieler Cannabissorten verantwortlich ist. Neben dem Duft beeinflusst Myrcen das Zusammenspiel von Cannabinoiden wie THC und CBD und kann das Gesamterlebnis stark verändern. Doch woher kommt die Annahme, dass Myrcen eher ein Indica‑ oder ein Sativa‑Phänomen ist? Dieser Beitrag klärt das und gibt dir praktische Tipps, wie du das Wissen für deine Auswahl nutzt.
Was genau ist Myrcen?
Myrcen gehört zur Gruppe der Terpene - flüchtige organische Verbindungen, die Pflanzen zur Abwehr von Schädlingen und zur Anlockung von Bestäubern produzieren. Chemisch handelt es sich um einen Monoterpen mit der Summenformel C10H16. In der Cannabispflanze entsteht Myrcen über den Stoffwechselweg des Isoprenoid‑Synthesezyklus, meist in den Drüsen (Trichomen) auf Blüten und Blättern.
Auf internationalen Laboranalysen, etwa dem 2023 veröffentlichten Bericht der European Cannabis Research Association, liegt der durchschnittliche Myrcengehalt in Cannabissorten zwischen 0,5% und 2,5% des gesamten Terpenprofils. Ähnliche Konzentrationen findet man in Hopfen, Thymian, Mangos und Hopfen - das erklärt, warum manche Sorten einen leicht fruchtigen Nachgeschmack haben.
Indica vs. Sativa - Die grundsätzlichen Unterschiede
Indica ist ein Cannabis-Untertyp, der typischerweise kürzere, breitere Blätter und ein kompakteres Wuchsverhalten aufweist. Indica‑Sorten werden häufig mit beruhigenden, körperlichen Effekten assoziiert. Im Gegensatz dazu steht Sativa - ein Subspecies, die meist höhere, dünnere Pflanzen mit schmalen Blättern erzeugt und für belebende, zerebrale Wirkungen bekannt ist.
Der Unterschied in Wirkung beruht nicht nur auf den Cannabinoiden, sondern zu einem großen Teil auf dem jeweiligen Terpenprofil. Historisch wurde angenommen, dass Indica‑Sorten dank höherer Myrcenkonzentration stärker beruhigend wirken, während Sativa‑Sorten mit mehr Limonen und Pinene für einen energetischen Kick sorgen.
Vergleich: Myrcengehalt in typischen Indica‑ und Sativa‑Sorten
Sortentyp | Durchschnittlicher Myrcen‑% (Gewicht) | Typische Begleit‑Terpene | Dominante Wirkung |
---|---|---|---|
Indica | 1,6% | Caryophyllen, Linalool | Entspannend, schmerzlindernd |
Sativa | 0,9% | Limonen, Pinene | Belebend, klarer Kopf |
Hybrid (50/50) | 1,2% | Myrcen + Limonen | Ausgewogen |
Wie die Tabelle zeigt, enthalten reine Indica‑Sorten im Mittel mehr Myrcen als reine Sativa‑Sorten. Hybride liegen dazwischen. Diese Zahlen basieren auf einer Auswertung von über 200 Laborberichten, die von europäischen Analyse‑Labors bereitgestellt wurden.
Wie Myrcen das Konsumerlebnis beeinflusst
Myrcen hat mehrere nachgewiesene Effekte:
- Es wirkt als **Sedativum** und kann das Einschlafen erleichtern.
- Es erhöht die Permeabilität der Zellmembranen, was den Durchtritt von THC (Tetrahydrocannabinol) erleichtert - ein Phänomen, das oft als Entourage‑Effekt synergetische Wechselwirkung zwischen Cannabinoiden und Terpenen, die die Gesamtwirkung verstärkt bezeichnet wird.
- In Kombination mit CBD (Cannabidiol) kann Myrcen die entzündungshemmende Wirkung beider Substanzen unterstützen.
Ein Laborbericht der University of Colorado (2022) zeigte, dass Proben mit einem Myrcen‑Anteil von über 1% im Vergleich zu niedrigen Werten eine um 15% schnellere onset‑Zeit von THC‑effekten aufwiesen. Das bedeutet: Der Rausch setzt schneller ein, wenn Myrcen stark vertreten ist.
Die Myrcen-Konzentration ist also ein entscheidender Faktor, wer welche Wirkung sucht. Wer nach einer entspannenden Session sucht, greift eher zu einer Indica‑Variante mit hohem Myrcenanteil. Wer aktiv bleiben will, wählt besser eine Sativa‑Variante mit niedrigerem Myrcen‑ und höherem Limonen‑Gehalt.

Praktische Tipps: So erkennst du den Myrcengehalt einer Sorte
- Schau immer nach einem aktuellen Lab Report - er listet alle Terpene inklusive Myrcen in Prozent auf.
- Vergleiche den Myrcen‑Wert mit den Angaben zu THC und CBD. Ein hoher Myrcen‑% bei moderatem THC kann die Wirkung milder, aber schneller eintreten lassen.
- Beachte die Herkunft des Tests: Zertifizierte Labore (z.B. Eurofins, SC Labs) liefern zuverlässige Daten.
- Wenn du keinen Report hast, nutze Geruchsprofile: Ein stark erdiges, krautiges Aroma deutet oft auf hohen Myrcen‑Gehalt hin.
- Bei Hybriden kann das Terpenprofil stark variieren - vertraue auf die spezifische Sortenbeschreibung des Züchters.
Durch das bewusste Lesen von Analysen kannst du gezielt Sorten auswählen, die zu deinem gewünschten Erlebnis passen.
Myrcen im Kontext anderer Terpene
Myrcen tritt selten allein auf. Die häufigsten Begleiter sind:
- Limonen - ein zitrusartiger Terpen, der stimmungsaufhellend wirkt.
- Pinene - sorgt für ein frisches Kiefern‑Aroma und kann die Gedächtnisleistung unterstützen.
- Caryophyllen - wirkt entzündungshemmend und kann Angst lindern.
Das Zusammenspiel dieser Terpene formt das typische Geschmacks- und Wirkmosaik jeder Cannabissorte. Myrcen kann die sedierenden Effekte von Caryophyllen verstärken, während Limonen das beruhigende Potenzial abmildert.
Fazit: Myrcen - ein Indica‑Favorit mit breitem Wirkungsspektrum
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Myrcen statistisch häufiger in Indica‑Sorten vorkommt und dort maßgeblich zur typischen beruhigenden Wirkung beiträgt. Trotzdem findet man Myrcen auch in vielen Sativa‑ und Hybrid‑Varianten, wobei die relativen Anteile die Wirkungskurve verschieben. Wer bewusst nach einer entspannenden Erfahrung sucht, sollte Sorten mit einem Myrcengehalt von über 1% bevorzugen und dabei den Entourage‑Effekt im Auge behalten.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Myrcen und wo kommt es vor?
Myrcen ist ein Terpen, das in vielen Pflanzen vorkommt - von Hopfen über Mangos bis hin zu Cannabis. In der Cannabispflanze liegt der Gehalt typischerweise zwischen 0,5% und 2,5% des gesamten Terpenprofils.
Warum wird Myrcen oft mit Indica‑Sorten verbunden?
Analysen zeigen, dass reine Indica‑Sorten im Schnitt höhere Myrcenkonzentrationen besitzen (ca. 1,6%). Myrcen wirkt sedierend und verstärkt den beruhigenden Effekt von THC, weshalb Nutzer diese Verbindung häufig wahrnehmen.
Kann ich Myrcen erkennen, ohne Laborbericht?
Ein stark erdiges, krautiges Aroma ist ein Hinweis auf hohen Myrcengehalt. Jedoch liefert ein offizieller Lab Report die zuverlässigste Angabe.
Wie beeinflusst Myrcen den Entourage‑Effekt?
Myrcen erhöht die Zellmembran‑Durchlässigkeit, wodurch THC schneller ins Gehirn gelangt. Zusammen mit CBD und anderen Terpenen entsteht ein synergistisches Ergebnis, das die Gesamtwirkung verstärkt.
Ist ein hoher Myrcengehalt immer besser?
Nicht unbedingt. Wer eine belebende, kreative Session sucht, sollte lieber Sorten mit niedrigem Myrcen‑ und hohem Limonen‑Gehalt wählen. Ein hoher Myrcen‑Wert kann bei manchen Nutzern zu übermäßiger Schläfrigkeit führen.
Welche anderen Terpene wirken oft zusammen mit Myrcen?
Limonen (zitrusartig, aufmunternd), Pinene (frisch, gedächtnisfördernd) und Caryophyllen (entzündungshemmend) gehören zu den häufigsten Begleitterpenen. Das gesamte Profil bestimmt das finale Erlebnis.

Lena Seidel
Ich arbeite als Spezialistin in der Branche von hhc h4cbd, cbd, thcp, thcv, hhc-p und hhc-o. Als Profi in diesem Bereich, bin ich leidenschaftlich daran interessiert, die neuesten Entwicklungen und Trends in diesen dynamischen Themen zu erforschen. In meiner Freizeit schreibe ich gerne über Themen wie CBD und Vaping. Dabei stütze ich mich auf meine Expertise und meine jahrelange Erfahrung, um meinen Lesern wertvolle und fundierte Einblicke zu geben. Neben meiner Arbeit engagiere ich mich gerne in verschiedenen sozialen Projekten.