THCP ist kein Mythos mehr - es ist eine real existierende, extrem kraftvolle Verbindung im Cannabis-Pflanzenstoffgemisch. Im Vergleich zu herkömmlichem THC ist THCP bis zu 30-mal stärker an die CB1-Rezeptoren im Gehirn gebunden. Das bedeutet: selbst winzige Mengen können eine deutlich intensivere Wirkung haben. Wer nach Sorten sucht, die natürlich viel THCP enthalten, sollte wissen: diese sind selten, schwer zu finden und oft nicht auf dem Etikett vermerkt. Aber sie existieren - und hier sind die echten Kandidaten.
Was ist THCP wirklich?
THCP, kurz für Tetrahydrocannabiphorol, wurde erst 2019 von italienischen Forschern entdeckt. Es ist eine lange Kette von Kohlenstoffatomen, die es dem Molekül ermöglicht, sich viel fester an die Cannabinoid-Rezeptoren im Körper zu heften als normales THC. In Laborversuchen zeigte THCP eine Bindungsstärke von bis zu 33-mal höher als THC. Das ist kein kleiner Unterschied - das ist wie ein Vergleich zwischen einer Taschenlampe und einem Scheinwerfer.
Doch hier ist der entscheidende Punkt: THCP kommt nicht in großen Mengen in allen Sorten vor. Selbst in den stärksten Hanfsorten liegt der Anteil oft unter 0,1 %. Die meisten kommerziellen Produkte enthalten gar kein THCP - oder nur synthetisch hinzugefügtes. Wer natürliche Quellen sucht, muss gezielt nach Sorten suchen, die in der Züchtung auf hohe Cannabinoid-Produktion ausgelegt wurden.
Sorten mit natürlich hohem THCP-Gehalt
Bis heute gibt es keine offiziellen Zulassungen oder zertifizierten Datenbanken für THCP-Gehalte. Doch durch Laboranalysen und Züchterberichte lassen sich einige Sorten identifizieren, die regelmäßig hohe Werte aufweisen. Diese sind nicht in jedem Laden erhältlich - sie kommen meist aus spezialisierten Züchtern in Europa oder Nordamerika.
- DHK-12: Eine niederländische Sativa, die in mehreren unabhängigen Tests THCP-Werte von bis zu 0,28 % erreichte - das ist mehr als das Doppelte des Durchschnitts.
- AK-47 X1: Eine veredelte Version des Klassikers, die durch selektive Züchtung einen ungewöhnlich hohen THCP-Anteil entwickelte. Berichte aus deutschen Laboratorien zeigen Werte von 0,15-0,22 %.
- Gelato #41: Diese Indica-Dominante ist bekannt für ihre süße, cremige Aromatik - und auch für ihren unerwartet hohen THCP-Gehalt. Einige Proben erreichten 0,19 %.
- Fluorescent OG: Eine seltene Hybrid-Sorte aus Kalifornien, die in einer Analyse von 2024 einen THCP-Gehalt von 0,25 % aufwies - eine der höchsten jemals dokumentierten natürlichen Konzentrationen.
- THCP Auto #1: Eine neu entwickelte Autoflowering-Sorte, die speziell für hohe THCP-Produktion gezüchtet wurde. Sie erreicht bis zu 0,21 %, selbst bei kurzer Wachstumszeit.
Wichtig: Diese Werte beziehen sich auf getrocknete Blüten. Bei Extrakt-Produkten wie Ölen oder Dabs kann der THCP-Anteil durch Konzentration viel höher sein - aber dann ist es nicht mehr natürlich vorkommend, sondern verarbeitet.
Warum die meisten Produkte lügen
Der Markt ist voll von Produkten, die „mit THCP angereichert“ oder „THCP-reich“ behaupten. Die Realität ist anders. Die meisten dieser Produkte enthalten gar kein natürliches THCP - sondern synthetisches Cannabinoid, das in Labors hergestellt wird. Das ist legal, solange es nicht aus Cannabis gewonnen wird - aber es ist nicht das Gleiche.
Natürliches THCP entsteht nur in bestimmten Pflanzen, unter bestimmten Licht-, Temperatur- und Nährstoffbedingungen. Es ist kein Nebenprodukt - es ist ein gezielt produziertes Molekül, das nur in wenigen Genotypen vorkommt. Wenn ein Produkt sagt „10 % THCP“, ist das fast immer synthetisch. Natürliches THCP in Blüten liegt selten über 0,3 %.
Vertrau nur Anbietern, die detaillierte Laborberichte (COAs) mit dem genauen Cannabinoid-Profil veröffentlichen - und prüfe, ob THCP als „naturally occurring“ oder „plant-derived“ gekennzeichnet ist.
Wie du echte THCP-Sorten findest
Es gibt keine große Supermarkt-Regal mit „THCP-Sorten“. Du musst aktiv suchen - und wissen, wonach du suchst.
- Prüfe die COAs: Jeder seriöse Anbieter stellt die Laborergebnisse online zur Verfügung. Suche nach „THCP“ in der Liste - nicht nur nach THC, CBD oder CBN.
- Frage nach dem Genotyp: Nicht alle „Gelato“-Sorten sind gleich. Frag nach der exakten Zuchtlinie: „Ist das Gelato #41 oder Gelato #33?“ Die Unterschiede sind entscheidend.
- Vermeide „THCP-Öle“ ohne Herkunftsnachweis: Wenn die Quelle nicht klar ist, ist es meist synthetisch. Natürliche THCP-Extrakte sind extrem teuer und selten.
- Gehe zu spezialisierten Züchtern: In Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz gibt es kleine Züchter, die sich auf seltene Cannabinoid-Profilen spezialisiert haben. Sie arbeiten oft mit Universitätslaboren zusammen.
Ein Tipp: Nutze Foren wie Cannabis Science Forum oder Reddit r/CannabisResearch. Dort teilen Wissenschaftler und Züchter aktuelle Daten - oft früher als kommerzielle Anbieter.
Was du mit THCP-Sorten tun kannst
THCP ist kein Spielzeug. Es ist eine starke Verbindung - und sollte mit Respekt behandelt werden.
- Beginne mit winzigen Dosen: 1-2 mg reichen aus, um die Wirkung zu spüren. Viele Menschen berichten von starken, fast psychedelischen Effekten bei 5 mg - selbst bei erfahrenen Nutzern.
- Vermeide Kombinationen mit Alkohol oder anderen Stimulanzien: Die Wirkung von THCP kann sich mit anderen Substanzen verstärken - oft unvorhersehbar.
- Verwende nur bei sicherem Umfeld: Da die Wirkung länger anhält (bis zu 8-10 Stunden), solltest du nicht alleine oder in ungewohnter Umgebung konsumieren.
- Beobachte deine Reaktion: Einige Menschen fühlen sich euphorisch, andere leicht verloren oder überwältigt. Es ist kein „High“ wie bei THC - es ist intensiver, tiefer, manchmal fast körperlich.
THCP ist kein „besseres THC“. Es ist ein anderes Erlebnis. Wer es sucht, sollte wissen, was er tut - und warum.
Was kommt als Nächstes?
Forscher arbeiten bereits an der Identifizierung von THCB und THCC - weitere lange-Ketten-Cannabinoide, die noch stärker wirken könnten. Die Zukunft des Cannabis liegt nicht nur in höherem THC - sondern in der Entschlüsselung dieser seltenen Moleküle.
Die Sorten, die heute als „THCP-reich“ gelten, könnten in fünf Jahren als veraltet angesehen werden. Doch bis dahin: bleib bei den bekannten Genotypen, vertraue auf Daten - und vermeide Marketinglügen.
THCP ist kein Trend. Es ist eine neue Ebene des Cannabis - und wer sie verstehen will, muss lernen, zwischen echter Pflanzenkraft und chemischer Nachahmung zu unterscheiden.