Stellen Sie sich vor: Sie stehen an der Sicherheitskontrolle des Flughafens, Ihr Rucksack geht durch den Scanner, und plötzlich blinkt der Bildschirm. Ein kleiner, silberner Dab-Pen liegt zwischen Ihren Socken. Was jetzt passiert, ist nicht einfach nur peinlich - es kann Ihre Reise komplett durcheinanderbringen. Und das, obwohl der Dab-Pen in Ihrem Bundesland legal ist oder sogar in einem anderen Land erworben wurde.
Die TSA hat keine Aufgabe, Cannabis zu verfolgen
Die Transportation Security Administration (TSA) ist nicht dafür da, Gesetze gegen Drogen durchzusetzen. Ihre Aufgabe ist es, Flugzeuge und Passagiere vor Bedrohungen wie Waffen, Sprengstoffen oder anderen gefährlichen Gegenständen zu schützen. Cannabis - egal ob Blüten, Öle oder Dab-Pens - ist auf Bundesebene in den USA immer noch illegal. Das bedeutet: Wenn die TSA einen Dab-Pen entdeckt, ist das für sie ein potenzieller Verstoß gegen das Bundesrecht. Sie müssen ihn nicht selbst beschlagnahmen, aber sie sind verpflichtet, ihn zu melden.In der Praxis bedeutet das: Der TSA-Mitarbeiter wird den Dab-Pen nicht einfach wegwischen. Er wird ihn sich notieren, ihn sichern und meistens die lokale Polizei informieren. In den meisten Fällen wird die Polizei dann entscheiden, ob sie handelt - und das hängt vom Ort ab. In Bundesstaaten wie Kalifornien oder Colorado, wo Cannabis legal ist, wird die Polizei oft nur warnen. In Bundesstaaten wie Texas oder Florida kann es zu einer Anklage wegen Besitzes von verbotenen Substanzen kommen - selbst wenn Sie keine Absicht hatten, sie zu verkaufen oder zu konsumieren.
Was ist ein Dab-Pen wirklich?
Ein Dab-Pen ist ein tragbares Gerät, das konzentrierte Cannabis-Öle oder -Wachse (wie HHC, THC-O oder CBD-Extrakte) verdampft. Es sieht aus wie ein USB-Stick, ist oft klein genug, um in einer Hosentasche zu verschwinden, und hat meistens keinen deutlichen Geruch. Viele Nutzer denken, dass es „unsichtbar“ ist - aber Scanner erkennen Metall, Batterien und chemische Rückstände. Selbst wenn der Pen leer ist, bleibt oft eine Spur von Öl oder Wachs zurück, die durch spezielle Geräte nachgewiesen werden kann.Einige Dab-Pens enthalten HHC (Hexahydrocannabinol), eine synthetische Cannabinoid-Verbindung, die in einigen Bundesstaaten als „legaler“ Ersatz für THC beworben wird. Aber auf Bundesebene gilt HHC als synthetische Droge - und ist damit genauso betroffen wie THC. Die TSA unterscheidet nicht zwischen „natürlichem“ und „synthetischem“ Cannabis. Sie sieht nur: ein Gerät, das mit einer kontrollierten Substanz in Verbindung steht.
Was passiert, wenn Sie erwischt werden?
Es gibt drei mögliche Szenarien - und keines davon ist gut:- Warnung ohne Konsequenzen: In einigen Flughäfen, besonders in legalen Bundesstaaten, wird Ihnen nur gesagt, dass der Dab-Pen nicht erlaubt ist. Sie dürfen ihn behalten - aber nur, wenn Sie ihn vor dem Boarding entsorgen. Manchmal wird er sogar zurückgegeben, wenn Sie ihn im Flughafen entsorgen. Aber das ist keine Regel - nur ein Zufall.
- Abnahme und Beschwerde: Der Dab-Pen wird beschlagnahmt. Sie bekommen einen Brief, in dem steht, dass er sich im Fundbüro befindet. Sie können ihn nicht zurückholen. Manchmal wird ein Formular ausgefüllt, das Sie unterschreiben müssen - mit der Erklärung, dass Sie den Gegenstand nicht mehr mitführen werden.
- Polizeiliche Aktion: Die Polizei wird gerufen. Sie werden aufgefordert, sich zu identifizieren. Wenn Sie eine gültige ID haben, aber kein Vergehen begangen haben (z. B. kein Verkauf, keine öffentliche Nutzung), wird oft nur eine Verwarnung ausgesprochen. Aber wenn Sie schon einmal wegen Cannabis verurteilt wurden, oder wenn der Pen mit anderen Drogen vermischt ist, kann es zu einer Festnahme kommen.
Ein Fall aus 2024 in Atlanta: Ein Reisender aus Oregon hatte einen HHC-Dab-Pen in seinem Koffer. Er wurde nicht verhaftet, aber sein Gepäck wurde für 72 Stunden eingefroren. Er musste einen Anwalt kontaktieren, um ihn zurückzubekommen - und bekam ihn nur, weil er nachweisen konnte, dass er aus einem legalen Geschäft stammte. In Florida wurde ein ähnlicher Fall mit einer Geldstrafe von 500 US-Dollar belegt - obwohl der Mann nur 0,3 Gramm HHC-Öl hatte.
Was dürfen Sie mitnehmen - und was nicht?
Die einfache Regel: Alles, was Cannabis enthält, ist im Flugzeugverkehr verboten - egal woher es kommt. Das gilt für:- Dab-Pens mit THC, HHC, CBD (wenn sie mehr als 0,3 % THC enthalten)
- Cannabis-Öle, Tropfen, Gummibärchen
- Blüten, Konzentrate, Wachse
- Geräte, die speziell für Cannabis verwendet werden - auch wenn sie leer sind
Was erlaubt ist: CBD-Produkte mit weniger als 0,3 % THC, die aus Hanf stammen und als „Hemp-Derivat“ gekennzeichnet sind. Viele Reisende denken, dass CBD völlig ungefährlich ist - aber selbst hier gibt es Risiken. Einige CBD-Produkte enthalten mehr THC als angegeben. Die TSA testet nicht, aber die Polizei kann es tun - und wenn der Test ergibt, dass es mehr als 0,3 % THC enthält, gilt es als verboten.
Was tun, wenn Sie schon einen Dab-Pen dabei haben?
Wenn Sie merken, dass Sie einen Dab-Pen in Ihrem Gepäck haben, gibt es nur eine vernünftige Option: Entfernen Sie ihn vor der Sicherheitskontrolle.Verstecken Sie ihn nicht. Geben Sie ihn nicht ab. Legen Sie ihn einfach in einen Mülleimer vor der Kontrolle - oder lassen Sie ihn zu Hause. Kein TSA-Mitarbeiter wird Sie fragen, warum Sie etwas weggeworfen haben. Sie werden nicht bestraft, wenn Sie es vorher entsorgen. Aber sobald es im Scanner landet, wird es dokumentiert.
Einige Flughäfen haben jetzt spezielle Abfallbehälter für Cannabisprodukte - besonders in Kalifornien, Colorado oder Washington. Suchen Sie nach Schildern mit „Cannabis Disposal“ oder fragen Sie am Informationsschalter. Aber wenn Sie keinen finden: Ein normaler Mülleimer reicht. Es ist kein Verbrechen, etwas wegzuschmeißen - es ist eine kluge Entscheidung.
Was passiert, wenn Sie aus dem Ausland kommen?
Wenn Sie aus Deutschland, Kanada oder einem anderen Land anreisen, wo Cannabis legal ist, gilt das nicht. Die USA haben strikte Einreisebestimmungen. Selbst wenn Sie in Berlin einen Dab-Pen gekauft haben - er ist auf US-Flughäfen verboten. Sie müssen ihn vor der Einreise entsorgen. Wenn Sie ihn in Ihrem Gepäck haben, kann das zu einer Einreiseverweigerung führen - und sogar zu einem Einreiseverbot von bis zu fünf Jahren.Ein Fall aus 2023: Ein deutscher Tourist wurde am Flughafen in Miami aufgehalten, weil er einen Dab-Pen mit HHC-Öl in seinem Koffer hatte. Er hatte ihn in Berlin gekauft, dachte, er sei legal. Er wurde nicht verhaftet, aber sein Visum wurde storniert. Er musste den Rückflug antreten - und bekam keine Erstattung.
Wie vermeiden Sie das Risiko?
Sie müssen nicht auf alles verzichten - aber Sie müssen strategisch sein:- Wenn Sie CBD verwenden: Stellen Sie sicher, dass es unter 0,3 % THC liegt und einen Laborbericht hat.
- Verwenden Sie keine Dab-Pens - selbst wenn sie „legal“ beworben werden.
- Verpacken Sie keine Cannabisprodukte in Ihrem Handgepäck - auch nicht im Koffer.
- Wenn Sie unsicher sind: Lassen Sie es zu Hause. Es ist nicht der Wert des Geräts, der zählt - sondern die Kosten der Reise, die Sie verlieren könnten.
Ein Dab-Pen kostet 50 bis 150 Dollar. Ein verpasster Flug, eine Geldstrafe oder ein Einreiseverbot kosten Tausende. Und Sie können es nicht zurückkaufen - wenn Sie es verlieren, ist es weg. Und Sie können es nicht „wiederherstellen“ durch eine Entschuldigung.
Was ist mit CBD-Öl in der Flasche?
CBD-Öl ist erlaubt - aber nur, wenn es aus Hanf stammt und weniger als 0,3 % THC enthält. Es muss in einer Originalverpackung sein, mit einem Etikett, das den THC-Gehalt angibt. Und es muss in einer Flasche von maximal 100 ml sein, wenn Sie es im Handgepäck mitnehmen. Größere Mengen müssen im Koffer sein - aber auch da: Wenn es verdächtig aussieht, wird es geprüft. Und wenn es mehr THC enthält als angegeben? Dann ist es verboten.Einige Reisende tragen CBD-Öl aus Europa mit - besonders aus Deutschland, wo es als „Nahrungsergänzung“ verkauft wird. Aber die USA erkennen das nicht an. Die FDA hat keine Genehmigung für CBD-Öl als Nahrungsergänzung - es ist ein Graubereich. Und wenn es kontrolliert wird, wird es als unerlaubtes Produkt behandelt.
Was passiert mit dem Dab-Pen danach?
Wenn er beschlagnahmt wird, landet er in einem Sicherheitsdepot. Nach 30 Tagen wird er vernichtet - meistens durch Verbrennung. Sie bekommen ihn nicht zurück. Es gibt keine Möglichkeit, ihn zu reklamieren. Kein Anwalt, kein Brief, kein Anruf - es ist weg. Und Sie haben keine Chance, ihn zu verlangen, auch wenn Sie beweisen können, dass er legal war.Einige Leute versuchen, ihn „vergessen“ zu lassen - und kommen später zurück, um ihn abzuholen. Das funktioniert nicht. Die TSA hat strenge Protokolle. Der Dab-Pen wird als verbotener Gegenstand klassifiziert - und wird nicht zurückgegeben, egal wie unschuldig Sie sich fühlen.
Warum ist das so streng?
Weil die USA ein Bundesstaatensystem haben. Jeder Bundesstaat hat andere Gesetze. Aber Flughäfen sind Bundesgebiet. Und auf Bundesebene ist Cannabis illegal. Die TSA muss sich an das Bundesrecht halten - sonst würde sie die Kontrolle verlieren. Wenn sie in einem Bundesstaat einen Dab-Pen ignorieren und in einem anderen beschlagnahmen, wäre das ungerecht. Also: Alles oder nichts.Es ist kein Fehler - es ist ein System. Und wenn Sie dagegen antreten, verlieren Sie.
Was ist die beste Strategie?
Einfach: Keine Dab-Pens. Keine Cannabisprodukte. Kein Risiko.Wenn Sie HHC, CBD oder THC brauchen, kaufen Sie es am Zielort - wenn es legal ist. Oder verzichten Sie. Es ist nicht die Mühe wert, Ihre Reise, Ihr Visum oder Ihre Zukunft für einen kleinen Pen zu riskieren.
Fliegen ist kein Recht - es ist eine Privileg. Und wenn Sie es nutzen, müssen Sie sich an die Regeln halten. Nicht an die, die Sie in Ihrem Bundesstaat kennen. An die, die am Flughafen gelten.